Die speziell entwickelten Ankersysteme (SN-Anker, Swiss Gewi und Swellex-Anker) werden unter den gleichen Kriterien gemessen und ausgewertet wie die alle anderen Ankersysteme. Ausschlaggebend ist auch hier die SIA Norm 267/1 für Geotechnik.
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ULTRASCHALLMESSUNG
Der CHUM (Cross Hole Ultra Sonic Monitor) verwendet die Crosshole Sonic Logging (CSL) -Methode, um eine hochauflösende Qualitätskontrolle von Tiefengrundlagen durchzuführen. Die im Pfahl eingelassenen Röhren sind mit Wasser als Zwischenmedium gefüllt. Nach einer Pfahlaushärtung von 3 bis 7 Tagen werden Schallquelle und Empfänger abgesenkt, wobei eine gleichmäßige Höhe zwischen Schallquelle und Sensor beibehalten wird. Ein Signalgenerator erzeugt aus dem Sender einen Schallimpuls, der vom Sensor erfasst wird. Relative Energie, Wellenform und Differenzzeit werden aufgezeichnet und protokolliert. Dieser Vorgang wird in regelmäßigen Abständen über den gesamten Stapel wiederholt und dann abgebildet. Durch den Vergleich der Diagramme aus den verschiedenen Kombinationen von Zugangsrohren kann eine qualitative Vorstellung von der statischen Festigkeit des Betons im gesamten Pfahl gewonnen werden.
SPANNPROBEN
Bei der ausführlichen Spannprobe wird der Anker in drei Stufen geprüft. Das Verhalten des Ankers wird auf den Zwischenstufen, bei den Entlastungen und auf der Prüfkraft beobachtet.
Bei der einfachen Spannprobe wird der Anker in drei Stufen ohne Zwischenentlastungen auf die Prüfkraft gespannt. Nach der Beobachtung seines Kriechverhaltens wird der Anker auf die Anfangskraft entspannt und die bleibende Verschiebung gemessen. Für die Spannproben gelten die gleichen Genauigkeitsanforderungen wie bei den Ankerversuchen.
LAWINENVERBAUUNG UND STEINSCHLAGSICHERUNG
Bei Lawinenverbauungen und Steinschlagschutzmassnahmen müssen vorgängig sogenannte Versuchs-anker für Ausziehversuche im vorgesehenen Verbauungsperimeter eingebaut werden. Grundsätzlich entsprechen die Vorversuche immer noch den Ausziehversuchen nach SIA 267/1.
Sie werden stufenweise höher gespannt und sein Kraft-Verformungsverhalten registriert. Auf jeder Kraftstufe wird das Kriechverhalten des Verankerungskörpers ermittelt. Nach jeder Kraftstufe wird der Anker auf die Anfangskraft entlastet, um Aufschluss über die bleibenden und die elastischen Verschiebungen zu erhalten.
Erst in einem zweiten Schritt werden erweiterte Zugproben als finale Messung gemacht. Der grösste Unterschied zwischen der Qualitätsprüfung nach SIA Norm 267/1 und der erweiterten Zugprobe liegt in der Höhe der Prüfkraft und bei den Beurteilungskriterien.
INTEGRITÄTSMESSUNG
Das Messverfahren basiert auf der Impuls – Echo Methode. Durch einen Schlag mit einem speziellen Handhammer wird eine Stosswelle in den Pfahl eingeleitet. Der dadurch erzeugte Energiestoss breitet sich als elastische Welle, in axialer Richtung polarisiert, entlang des Pfahles aus. Die elastische Kompressionswellengeschwindigkeit ist abhängig von der Betonqualität und beträgt im Normalfall 3’600 – 4’000 m/s.
Ein auf dem Pfahlkopf positionierter Messsensor, ein Beschleunigungsaufnehmer misst die Geschwindigkeit der Pfahlkopfauslenkung. Diese wird über eine Messapparatur in Abhängigkeit der Zeit als Seismogramm aufgezeichnet und mit einem Auswertungsprogramm exponentiell verstärkt. Für jeden Pfahl können mehrere Schläge gespeichert werden. Nach Ablauf der Messungen können die Messsignale bearbeitet, interpretiert und in einen Bericht exportiert werden.
DYNAMISCHE PFAHLPRÜFUNG
Das Prinzip der Messung mit dem PDADLT-System besteht darin eine Stosswelle zu generieren, die den Pfahl durchläuft. Diese Stosswelle wird dann mittels der Allnamics PDA-Beschleunigungssensoren erfasst. Gleichzeitig werden die Dehnungen mit Allnamics Dehnungssensoren aufgezeichnet. Dazu werden die Sensoren auf einer Schablone kombiniert und jeweils ein Paar gegenüberliegend mit Steindübeln fixiert. Im Fallturm befindet sich ein Fallgewicht, das der Prüfung entsprechend dimensioniert ist. Dieses wird aus der gewünschten Höhe auf den Pfahl fallen gelassen. Die Messsignale sind unmittelbar auf dem Laptop sichtbar und werden auf der Projektdatei gespeichert. Für jeden Pfahl können mehrere Schläge gespeichert werden. Nach Ablauf der Messungen können die Messsignale dann interpretiert und ausgedruckt werden.
ZUGPFAHLMESSUNG
Im Bereich für Zugpfahlversuche muss der Baugrund durch Baugrundaufschlüsse bekannt sein. Für die Durchführung der Messung muss genügend Zeit eingeplant sein, denn eine Zugpfahlprüfung dauert zwischen 3 und 10.5 Stunden.
Für jeden Belastungsversuch sind ein Kraft-Verschiebungsdiagramm und pro Kraftstufe ein halblogarithmisches Kriechdiagramm aufzuzeichnen. Im Gegensatz zur Druckpfahlprüfung wird bei dieser Messung nur die Mantelreibung ermittelt.
Die Pfähle werden über hydraulische Pressen belastet. Die Abstützung des Gegengewichts soll einen möglichst geringen Einfluss auf den Versuchspfahl ausüben. Die Distanz zwischen Abstützung des Gegengewichts und der Pfahlachse beträgt mindestens das 2.5-fache des Durchmessers vom Prüfpfahl. Die Kraft wird zentrisch von der Pfahlmitte gezogen.
DRUCKPFAHLMESSUNG
Im Bereich für Pfahlbelastungsversuche muss der Baugrund durch Baugrundaufschlüsse bekannt sein. Für die Durchführung der Messung muss genügend Zeit eingeplant sein, denn eine Druckpfahlprüfung dauert normalerweise 10.5 Stunden. Für jeden Belastungsversuch sind ein Kraft-Verschiebungsdiagramm und pro Kraftstufe ein halblogarithmisches Kriechdiagramm aufzuzeichnen. Die Mantelreibung und der Spitzenwiderstand werden dabei getrennt ermittelt.
Die Pfähle werden über hydraulische Pressen belastet. Die Abstützung des Gegengewichts soll einen möglichst geringen Einfluss auf den Versuchspfahl ausüben. Die Distanz zwischen Abstützung des Gegengewichts und der Pfahlachse beträgt mindestens das 2.5-fache des Durchmessers vom Prüfpfahl, mindestens aber 2.5 Meter. Die Kraft wird zentrisch in den Pfahl eingeleitet. Damit die effektive Verschiebung des Pfahlkopfes gemessen werden kann, werden mindestens zwei diametrale Messpunkte im gleichen Abstand von der Pfahlachse montiert.
LITZENANKER
Litzenanker sind ein aktiv vorgespanntes Verpressanker-System. Durch die Vorspannung werden die zu erwartenden Verformungen des Systems und im Bereich der Tiefbaumassnahme minimiert oder eliminiert. Dabei kann es sich um temporäre Konstruktionen (z.B. Baugrubenverbau) oder um dauerhafte Rückverankerungen handeln. Die Litzenanker werden mit dauerhaftem Korrosionsschutz ausgeführt und in einem Einzelhüllrohr verrohrt. Solange sich das Verankerungsmedium als tragfähig erweist, gibt es keine Einschränkung der Ankerkraft, da beliebig viele Litzen im Anker kombiniert werden können.
Für den Ausbau von temporären Litzenanker werden erst die Litzen entspannt und die Keile enfernt. In einem nächsten Schritt wird die Sollbruchstelle aktiviert und die Litzen werden einzeln mittels einer Motorseilwinde aus den Fassungen gezogen und verschnitten.
AUSZIEHVERSUCH UND VERSUCHSANKER
Beim Ausziehversuch wird der Versuchsanker stufenweise höher gespannt und sein Kraft-Verformungsverhalten registriert. Auf jeder Kraftstufe wird das Kriechverhalten des Verankerungskörpers ermittelt. Nach jeder Kraftstufe wird der Anker auf die Anfangskraft entlastet, um Aufschluss über die bleibenden und die elastischen Verschiebungen zu erhalten. Die Versuchsanker sind so auszubilden, dass die Kraftübertragung vom Anker auf den Baugrund auf den Bereich der Verankerungslänge, das heisst hinter der tiefsten kritischen Trenn- bzw. Gleitfuge, beschränkt ist. Versuchsanker sind mit einem verstärkten Zugglied auszurüsten.